Corona: ja zum Hamstern

Zur Bedeutung der Voratshaltung

Die Coronakrise wirft ein Schlaglicht auf viele Dinge, die eigentlich zum Allgemeinwissen gehören sollten. Eines davon ist die Voratshaltung. Oft diskutiert, selten gemacht.

Blackout

In unserer Familie ist Vorratshaltung schon ein halbes Jahr lang Thema. Letztes Jahr im Herbst hat meine Frau einen Roman gelesen: „Blackout“ von Marc Elsberg. (Wikipedia) Zwei Wochen Stromausfall bewirken katastrophale Zustände in Europa. Ohne den Strom bricht auch die Versorgung zusammen.

Bald darauf gab es Schwerlastregale im Angebot. Wir haben Platz geschaffen und die Regalflächen erhöht. Außerdem haben wir angefangen, sukzessive immer ein wenig mehr zu kaufen, als wir gerade brauchen, um so die Regale zu füllen.

Als dann die Coronakrise kam, haben wir die Vorräte nochmal durchgerechnet, systematisiert und aufgestockt. Gerade für uns als 6-köpfige Familie mit vier Kindern ist es uns wichtig, immer genügend Vorräte zu Hause zu haben.

Und die Bundesregierung?

Übrigens fordert auch die deutsche Regierung alle Bürger auf, Vorräte zu Hause zu haben, und das schon seit Jahren.

Können Sie sich vorstellen, dass Lebensmittel und Trinkwasser einmal nicht jederzeit verfügbar sein könnten? Was ist, wenn ein Hochwasser die Straßen unpassierbar macht? Lawinen ein Dorf von der Außenwelt abschneiden? Starker Schneefall die Versorgung von Geschäften unmöglich macht? Oder ein Stromausfall die öffentliche Versorgung
lahmlegt?

Mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage sind Sie hierfür gerüstet.

Gerade der mögliche Stromausfall ist nicht zu unterschätzen: Wenn die Stromversorgung einmal großflächig zusammengebrochen ist, dann ist es schwierig, die Netze wieder hochzufahren. Und die Versorgungssicherheit angesichts von „Zappelstrom“ und „Dunkelflaute“ ist ein Thema für sich.

Corona

Corona ist nun ein greller Scheinwerfer darauf, dass die allermeisten Bürger diese einfache Regel der Vorratshaltung nicht beachtet haben. Was haben die Leute getan? Sie haben erst dieses Frühjahr Vorräte angelegt. Der Lebensmittelhandel hat immer betont, dass die zusätzliche Nachfrage bedient werden kann. Trotzdem wurde abfällig über das Hamstern gesprochen, wie ich meine, zu Unrecht. Wer endlich das tut, was die Regierung schon seit langem an Vorratshaltung bewirbt, der verdient Applaus und keine Kritik.

Wer sich selbst mit Corona infiziert und bei leichtem Verlauf dies zu Hause aussitzen kann, der hat doch 14 Tage Quarantäne zu Hause, und die ganze Familie mit. Spätestens dann wird man dankbar sein, wenn man Vorräte hat, oder zumindest wird man verstehen, warum man Vorräte hätte anlegen sollen.

Vorräte praktisch

Noch ein paar kurze Anregungen zur Vorratshaltung

  • Du brauchst stabile Regale. Schon ein Karton Multivitaminsaft hat einiges an Gewicht.Es bieten sich daher Regale an, die nicht nur ein einfaches Holzbrett haben, sondern pro Boden auch einen Metallumlauf. Aber zur Not tut es auch ein einfaches Ivar-Regal von IKEA. Wobei ein Schwerlastregal aus dem Baumarkt u.U. günstiger ist als ein Holzregal von IKEA. Es sieht nicht so schick aus. Aber in der Garage stört das nicht.
  • Es macht nur Sinn, das zu bevorraten, was du auch sonst verbrauchst. Ich habe nicht verstanden, wieso Hefe zwischendurch ausverkauft war, wenn die Leute sonst nicht backen.
  • Die Vorräte sind nur begrenzt haltbar. Das heißt, sie müssen umschichtig verbraucht werden. Vorratshaltung ist keine Entschuldigung dafür Lebensmittel wegzuwerfen. Dabei bietet es sich an, nach Haltbarkeitsdatum zu sortieren. Hilfreich ist es auch, das Haltbarkeitsdatum an den Dosen mit dickem Edding so anzubringen, dass es im Regal bequem zu lesen ist.

Und Du?

Und selbst? Schon genügend Hamster gekauft?

Bildquelle: freies Bild von Mordilla via Pixabay.