Bento wünscht rohe Weihnachten

Bento, der Jugendableger vom Spiegel wartet dieses Jahr, am 24.12.2018, mit einer geschmacklosen Weihnachtsbotschaft auf. Am 24.12.2018!!

Die Ausgangssituation: Großmutter ist schwierig. Enkelin ist schwierig und will von Großmutter nichts mehr wissen. Oma hat Krebs und macht es nicht mehr lange. 

„Selbst wenn die OP gut geht, sei man nicht sicher, ob sie sich von dem Eingriff erhole. Der Rest meiner Familie wird deshalb zu ihr fahren, sich vielleicht schon verabschieden. Ob ich mitkommen wolle, fragt meine Mutter. Aber ich weiß nicht, ob ich das will.“

Wie geht man nun – laut Bento – mit dieser Situation um?


Zunächst folgt ein langes Philosophieren über einen langen Familienstreit an dem sicherlich beide Seiten ihren Beitrag haben.

Die Autorin führt aus:

„Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, ich glaube an keinen Gott und auch nicht an Karma. Ich glaube nur daran, dass man im Leben versuchen sollte, gut zu anderen Menschen zu sein. Meine Großmutter war das nicht. Sie hat anderen Menschen wehgetan, grundlos gehasst, gelogen und intrigiert.

Nach jahrelanger Überlegung hatte ich deshalb beschlossen, dass ich mit ihr nichts zu tun haben will.

Warum sollte ich diese Entscheidung nun auf einmal widerrufen?“

Warum? Geht’s noch? Deine Oma ist sterbenskrank. Deshalb. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Das Schlusswort von Bento lautet:

‚Ein paar Stunden später rufe ich meine Mutter zurück, sie geht sofort ran. „Und?“, will sie wissen. Ich antworte: „Ich bleibe hier.“ ‚

Die Bibel sieht das anders

Die Bibel hat hierzu eine einfache Botschaft: nicht nur zu Weihnachten.

„Du sollst Vater und Mutter ehren“.

Das steht in den Zehn Geboten, so wichtig ist das. Und wenn Du das sonst im Leben nicht hinbekommen hast, dann beiß wenigstens einmal vor dem Krebstod Deiner Oma die Zähne zusammen. Du hast keine Ahnung, warum Deine Oma so geworden ist, wie sie ist. Und Du hast auch keine Ahnung, wie oft Gott im Himmel die Zähne zusammengebissen hat, über dem, was du im Leben verzapft hast. Das macht er übrigens bei jedem Menschen so.

Zu Weihnachten sollte es auch einfach sein, genau das zu verstehen, denn damals ist Jesus vom Himmel runtergekommen, um mal in unseren Mokassins über die Erde zu laufen und um zu zeigen, dass Er sich dafür nicht zu schade ist. Und um drei Jahrzehnte später am Kreuz zu sterben, um zu zeigen, dass er auch die Schuld von denen bezahlt, die ihre Enkel nicht verstehen. Und die Schuld von denen, die ihre Omas nicht verstehen.

Der Spiegel, mal wieder

Aber das Gegenteil davon, die Unversöhnung zu predigen, und das am Heiligen Abend 2018, das schlägt dem Fass echt den Boden aus.

Dass der Spiegel an den christlichen Grundfesten Europas nagt, jeden Tag, aber besonders auch jedes Jahr zu Ostern und zu Weihnachten, das kennt man ja. Aber am Heilgen Abend ist das genaue Gegenteil der Weihnachtsbotschaft besonders schwer zu ertragen.

Heiko Evermann, Weinachten 2018