Im März 2009 wurde die „Heimattreue Deutsche Jugend“ vom Innenminister Deutschlands verboten. Auch vor Gericht hatte das Verbot bestand. Wie kann man sich selbst davon überzeugen, dass dieses Verbot gerechtfertigt war?
Ein guter Einstieg ist – wie so oft – die Wikipedia (Artikel hier). Und das nicht deshalb, weil die Wikipedia in sich vertrauenswürdig wäre. Immerhin kann ja jeder an diesem Online-Lexikon mitschreiben. Aber die Aussagen der Wikipedia sind mit einer Fülle von Quellen versehen. Und diesen Links kann man nachgehen.
Hier einige Beispiele aus der Geschichte der HDJ:
Zeltlager 2008
Der Spiegel berichtet im Jahre 2008 über die Auflösung eines HDJ-Zeltlagers:
„Die Verbreitung rechtsextremistischer Inhalte habe zum Tagesablauf des Camps gehört, die Mädchen und Jungen seien uniform gekleidet gewesen. Die Kinder seien mit nationalistischem Gedankengut „regelrecht beschult“ worden. Zudem fand die Polizei Geschirrhandtücher, Schriftstücke, Liedtexte und Tagebücher mit Hakenkreuzen.“
Zeltlager 2007
Aus dem Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2007
„Eine gewisse Publizität erreichte das Pfingstlager der HDJ vom 25. bis 28. Mai 2007. Auf dem Privatgelände eines NPD-Mitglieds im niedersächsischen Eschede (Landkreis Celle) fand das Lager vom Familienverband der HDJ und das Jugendlager mit weit über 100 Teilnehmern statt. Eine polizeiliche Auflage hatte vorher das Tragen uniformähnlicher Kleidung verboten.“
Eben dieses Zeltlager wurde später erneut bekannt: als sich herausstellte, dass der (noch-)AfD-Politker Andreas Kalbitz auch an diesem Lager teilgenommen hat. Siehe z.B. den Artikel in der Zeit vom 07.03.2018.
Das Verbot
Hier ein Bericht der Frankfurter Rundschau vom 31.03.2009:
Nach Angaben des Ministeriums wurden Kinder und Jugendliche in Ferienlagern der HDJ mit nationalsozialistischen und rassistischen Ideen indoktriniert und militärisch gedrillt. Ausländer seien als „Feinde des Volkes“ dargestellt worden. Es habe Schulungen in „Rassenkunde“ gegeben. In Schulungen sei das Ziel ausgegeben worden, „die Blutreinheit wieder herzustellen“.
Zur eigenen Recherche
Zur eigenen Recherche bietet sich neben dem Artikel der Wikipedia auch an, die Verfassungsschutzberichte online nach dem Stichwort HDJ zu durchsuchen.